Was ist DSL?
Einfach und verständlich erklärt
Die Digital Subscriber Line-Technologie (DSL) bietet Hochgeschwindigkeits-Internetdienste für Privathaushalte und Unternehmen. DSL bietet Hochgeschwindigkeitsnetzwerke über normale Telefonleitungen durch die Verwendung der Breitbandmodem-Technologie. Für Anwender bedeutet das, dass ihr Netzwerk und ihr Telefondienst gleichzeitig dieselbe Leitung nutzen können, ohne dass die Sprach- oder Netzwerkverbindungen unterbrochen werden. Konkurrierende Techniken sind beispielsweise das Kabelmoden, die 4G- und 5G-Netzwerke oder eine Satelliten-Verbindung. Erfahren Sie mehr über die Unterschiede der einzelnen Technologien und welche Vorteile DSL für die Nutzung des Internets bietet.
Was ist DSL?
Von den zahlreichen Möglichkeiten der Verbindung zum Internet gehört DSL zu den ältesten Technologien. Für die Verbindung verwendet DSL eine normale Telefonleitung, jedoch mit einer höheren Frequenz, so dass der Sprach- und Datenverkehr sich nicht gegenseitig stören. In den meisten Fällen wird ein Filter verwendet, um die unterschiedlichen Daten zu trennen.
Im Gegensatz zu einem Telefonmodem (56 kbit/s) sind bei DSL Übertragungsraten bis zu 1000 kbit/s über eine Kupferleitung möglich. Die tatsächliche Übertragungsrate hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Die eigentliche Übertragung wird über Protokolle des OSI-Modells (Open Systems Interconnection Model) abgewickelt.
Die verschiedenen DSL-Varianten
Alle Arten von DSL-Verbindungen lassen sich als asymmetrisch oder symmetrisch einstufen. Die meisten DSL-Dienste arbeiten asymmetrisch, das heißt, dass der Datendurchsatz in der Download-Richtung größer ist, als in der Upload-Richtung. Das Endergebnis sind schnelle Downloads und langsamere Uploads, was für die meisten Anwender die richtige Lösung ist.
Asymmetrisches DSL
Die asymmetrische DSL-Technologie ist ein beliebter DSL-Dienst für Privathaushalte, bei dem Internetnutzer zu Hause überwiegend Downstream-Bandbreite verwenden.
Häufige Formen von asymmetrischem DSL sind:
- ADSL (Asymmetrical Digital Subscriber Line) hat eine Downstream-Rate von bis zu 8 Mbit/s und eine Upstream-Rate von 384 Kbit/s. Unterstützt werden gleichzeitig Telefondienst und Datenübertragung. ADSL 2+ ist eine neuere Version von ADSL, die Download-Geschwindigkeiten von bis zu 20 Mbit/s und Upload-Geschwindigkeiten von bis zu 850 Kbit/s bietet.
- ADSL Lite oder G.Lite ist eine Version von ADSL, die langsamere Geschwindigkeiten von bis zu 1 Mbit/s Downstream-Geschwindigkeit und 512 Kbit/s Upload-Geschwindigkeit bietet.
- R-ADSL (Rate-Adaptive Digital Subscriber Line) liefert die gleichen Übertragungsraten wie ADSL, die Übertragungsgeschwindigkeit kann jedoch vom Modem angepasst werden.
- VDSL (Very High Bit Rate Digital Subscriber Line) ist der schnellste DSL-Dienst. Es bietet Downstream-Raten von bis zu 52 Mbit/s und Upstream-Raten von bis zu 2,3 Mbit/s über eine einzige Kupferleitung.
Symmetrisches DSL
Symmetrische Arten von DSL-Verbindungen bieten die gleiche Bandbreite für Uploads und Downloads. Die symmetrische DSL-Technologie ist bei DSL-Diensten für Unternehmen beliebt, da diese häufig einen höheren Datenübertragungsbedarf haben. Es ist auch die Technologie der Wahl für gleichzeitige Sprach- und Videokommunikation, die eine hohe Geschwindigkeit in beide Richtungen für eine effektive Kommunikation erfordert.
Zu den Formen von symmetrischem DSL gehören:
- SDSL (Symmetric Digital Subscriber Line) bietet gleiche Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1,54 Mbit/s.
- SHDSL (Symmetrical High-Speed Digital Subscriber Line) ist dieselbe Technologie wie SDSL. Beide Standards wurden jedoch separat von der International Telecommunications Union und SDSL und vom European Telecommunications Standards Institute genehmigt.
- HSDL (High Bit Rate Digital Subscriber Line) wurde Anfang der neunziger Jahre entwickelt und ist damit eine der ältesten Formen von symmetrischem DSL. HDSL bot Datenraten von bis zu 2.048 Mbit/s, erforderte jedoch mehrere Telefonleitungen, weshalb sich diese Technologie nicht durchsetzen konnte.
Andere Arten von DSL
IDSL (ISDN Digital Subscriber Line) ist eine hybride DSL/ISDN-Technologie. Wegen der relativ geringen Datenübertragungsgeschwindigkeit (144 Kbit/s maximale Datenrate) wird diese Technik nur selten verwendet. IDSL bietet im Gegensatz zu ISDN eine ständige Verbindung.
Unterschied zwischen DSL und LTE
Im Gegensatz zu den kabelgebundenen DSL Internet-Anschlüssen bildet LTE das Rückgrat des mobilen Breitband-Angebots. LTE ist in den meisten Ballungsräumen, Städten und einigen ländlichen Gebieten verfügbar. Die Verbindung erfolgt drahtlos vom Mobilfunkmast zu mobilen Gerät. Geografische Merkmale, Baukonstruktionen oder sogar das Wetter können sich auf Reichweite und Qualität auswirken. Die Verbindungsgeschwindigkeiten können je nach der in der Region verwendeten Technologie variieren.
Um eine Verbindung zu einem LTE-Netzwerk herzustellen, ist eine SIM-Karte erforderlich. LTE-Nutzung wird vom monatlichen Datenvolumen auf dem Konto in Rechnung gestellt. Bei Überschreitung der monatlichen Datenmenge können zusätzliche Gebühren anfallen.
Für unterwegs eignet sich dafür ein mobiler WLAN-Router, der über das LTE-Netzwerk die Internetverbindung herstellt. Für den Heimgebrauch gibt es spezielle LTE-Router, die als Ersatz des klassischen DSL-Routers verwendet werden können.
Was ist ein DSL-Modem und wie funktioniert es?
Ein Breitbandmodem ist eine Art von Computer-Modem mit einem High-Speed Internet-Zugang. Die drei gängigen Arten von Breitbandanschlüssen sind Kabel, DSL und WLAN. Herkömmliche Computermodems unterstützen dagegen DFÜ-Internet mit niedriger Geschwindigkeit.
Kabelgebundene Breitband-Modems
Ein Kabelmodem verbindet einen Heimcomputer (oder ein Netzwerk von Heimcomputern) mit dem Internetverbindung über Kabelfernsehleitungen die in Wohngebieten verlegt sind. Standard-Kabelmodems unterstützen eine Version der Data-Over-Cable-Service-Interface-Spezifikation (DOCSIS).
Ein DSL-Modem nutzt für die Internetverbindung die Leitungen des öffentlichen Telefonnetzwerks. Sowohl Kabel- als auch DSL-Modems ermöglichen das Senden digitaler Daten über physische Leitungen, die für die analoge Kommunikation (Sprach- oder Fernsehsignale) ausgelegt sind. Für das Glasfaser-Internet ist kein Modem erforderlich, da Glasfaserkabel die digitale Kommunikation unterstützen.
Drahtlose Breitbandmodems
Drahtlose Modems, die eine Verbindung zu 3G- oder 4G-Mobilfunk-Internetdiensten herstellen, werden im Allgemeinen als mobile Hotspots bezeichnet (nicht zu verwechseln mit WLAN-Hotspots ). Ein Smartphone kann technisch auch als Funkmodem verwendet werden, wenn es mit einem anderen lokalen Gerät im sogenannten Tethering-Modus verbunden ist.
Feste drahtlose Breitbanddienste erfordern je nach verwendeter Technologie möglicherweise ein Modem, um das Heimnetzwerk mit der lokalen Funkausrüstung des Anbieters zu verbinden.
Verwenden von Breitbandmodems
Wie bei der Set-Top-Box für Fernseher werden sowohl Kabel- als auch DSL-Modems häufig vom Internetdienstanbieter bereitgestellt und müssen nicht unbedingt einzeln gekauft werden. Diese müssen einfach über das Telefonkabel an die TAE-Dose gesteckt werden und nach einem kurzen Setup kann das Internetvergnügen beginnen. Breitbandmodems werden manchmal auch zusammen mit Breitbandroutern hergestellt und als einzelne Einheit verkauft. Diese Geräte werden üblicherweise als Heim-Gateway bezeichnet.
Bei einer separaten Installation stellt ein Breitbandmodem auf der einen Seite eine Verbindung zum Internet und auf der anderen Seite zum internen Heimnetzwerk her. Die Modem-zu-Router-Verbindung kann mit Ethernet- oder USB-Kabeln hergestellt werden, je nachdem, welche Optionen die einzelnen Geräte unterstützen. Die Modem-zu-Internet-Verbindung erfolgt über eine Telefonleitung für DSL und über eine Koaxial-Kabelleitung für Kabelmodems.
Was ist ein Triple-Play-Netzwerk?
Bei einem Triple-Play-Netzwerk werden Sprach-, Video- und Datendienste für einen einzigen Anschluss bereitgestellt. Die häufigsten Anwendungen sind Telefon, TV-Empfang und Highspeed Internet-Anschluss. Das Übertragungsmedium kann Glasfaser, herkömmliches Kupfer-Kabel oder ein Satellit sein. Triple-Play-Netzwerke gibt es in vielen Teilen Deutschlands und in vielen europäischen Ländern.
Wie schnell ist ein DSL Internet-Anschluss?
Die durchschnittliche DSL-Internetgeschwindigkeit ist fast so hoch wie bei Kabel-Internetverbindungen. Kabelverbindungen werden jedoch häufig mit anderen Benutzern in der Nähe geteilt, was die Geschwindigkeit verlangsamt. Der DSL-Dienst wird nicht mit anderen geteilt, daher hat die Aktivität der Nachbarn keinen Einfluss auf Ihre Geschwindigkeit.
Je nach verfügbare Bandbreite und gewähltem Tarif, werden von den Internet-Dienstleistern in Deutschland heute Triple-Play-Pakete mit Download-Geschwindigkeiten von 50 Mbits/s, 100 Mbits/s, 200 Mbit/s, 400 Mbit/s, 500 Mbit/s und 1000 Mbit/s angeboten. Während 50 Mbit/s für das normale Surfen im Internet ausreichen, lohnt sich eine höhere Bandbreite vor allem für das Streamen von Filmen und Online-Spielen.
Preise für DSL-Anschlüsse (2019)
Geschwindigkeit | Preis pro Monat |
---|---|
50 Mbit | ab 9,99 € |
100 Mbit/s | ab 19,50 Euro |
250 Mbit/s | ab 39 Euro |
400 Mbit/s | ab 16,50 Euro |
500 Mbit/s | ab 25 Euro |
1000 Mbit/s | ab 60 Euro |
Was tun, wenn das DSL zu langsam ist?
Die maximale Nennbandbreite einer DSL-Verbindung kann häufig nicht erreicht werden, auch die tatsächliche Geschwindigkeit variiert zwischen den Haushalten. Faktoren, die die DSL-Geschwindigkeit beeinflussen, sind:
- Qualität der Telefonleitung am Wohnort: Gegenden mit einer besseren Kupferverkabelung können schnellere DSL-Geschwindigkeiten erzielen. Glasfaserleitungen sind noch schneller.
- Die Entfernung zwischen dem Hub und dem Wohnort: Die Länge der Telefonleitung zwischen dem Wohnort und dem Hub der Telefongesellschaft wirkt sich auf die Geschwindigkeit aus. Die Entfernung ist in der DSL-Technologie sehr wichtig, da die Leistung abnimmt, je weiter Sie vom Hub entfernt wohnen.
- Technische Pannen: Eine konstante DSL-Geschwindigkeit kann plötzlich sinken, wenn der Service-Provider technische Probleme mit seinem Netzwerk hat. Normalerweise sollte nach einigen Minuten der Normalzustand zurückkehren.
Es gibt jedoch noch andere Kriterien, die sich auf die DSL-Geschwindigkeit auswirken können:
- Spyware auf dem Computer: Auch wenn das DSL-Netzwerk mit voller Geschwindigkeit funktioniert, können Spyware- Programme Bandbreite verbrauchen und ihnen die Geschwindigkeit rauben. Führen Sie regelmäßig Anti-Spyware-Programme in Netzwerken aus, um dieses Problem zu vermeiden.
- Falsch konfigurierte Kabel oder WLAN-Router: Router befinden sich zwischen ihrem Computer und mobilen Geräten und der Internetverbindung. Ein Router, der nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann die DSL-Geschwindigkeit begrenzen. Wenn Sie einen Computer vorübergehend direkt mit dem Internet verbinden, kann dies hilfreich sein.
- Langsame drahtlose Netzwerkverbindung: Eine langsame WLAN-Verbindung zwischen einem Computer und einem drahtlosen Heimnetzwerk kann möglicherweise nicht mit der Geschwindigkeit der DSL-Internetverbindung Schritt halten. Der Kauf eines neueren Routers zur Verbesserung der Qualität der WLAN-Verbindung löst dieses Problem. Alternativ kannst du dir unsere Anleitung durchlesen, wie sich das WLAN-Signal verstärken lässt.
- Alter Computer: Alte Computer mit unzureichender Prozessorleistung oder Speicherkapazität können mit einer DSL -Hochgeschwindigkeitsverbindung nicht Schritt halten. Benutzer können dieses Problem überprüfen, indem sie die DSL-Geschwindigkeit zwischen zwei Computern im gleichen WLAN vergleichen.
Fazit
Sie haben jetzt die unterschiedlichen DSL-Varianten kennengelernt und wissen, wie sie funktionieren und was Sie bei Problemen tun können. Für einen Internet-Anschluss bieten sich einem Benutzer heute viele Möglichkeiten. Neben DSL gibt es weitere Optionen, wie LTE, Kabelmodem oder Glasfaserkabel, die Hochgeschwindigkeitszugang zu Internet bieten. DSL ist nur bei einer begrenzten physischen Entfernung effizient. Dafür können Kunden bei zahlreichen Internet-Anbietern den für sie richtigen DSL-Anschluss aussuchen.
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