WLAN-Schalter
Komfort- und Sicherheitsgewinn zum Nachrüsten
Das "Smart Home" ist derzeit in aller Munde - doch kommerzielle Lösungen sind zumeist teuer. Anders der WLAN Schalter: hiermit kannst Du die allermeisten Elektrogeräte in Deinem Haushalt von Deinem Smartphone aus steuern. Auch eine Verbindung mit einem der gängigen Sprachassistenten ist in der Regel problemlos möglich. Im Vorfeld solltest Du Dir allerdings Gedanken darüber machen, welche Variante Du genau benötigst, wer die Einrichtung übernimmt und wo vielleicht sogar Risiken lauern. Was solltest Du also über WLAN Schalter wissen?
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Was ist ein WLAN Schalter?
Vielleicht bist Du beim stöbern im Internet schon auf einen WLAN Schalter aufmerksam geworden und hast dich gefragt: Welche Funktion hat ein solches Produkt eigentlich? Ganz allgemein formuliert handelt es sich genauso um einen Schalter, wie Du es vom konventionellen Lichtschalter kennst. Du kannst damit prinzipiell elektrische Geräte Aus- und Einschalten - musst in aller Regel aber dafür aufstehen.
Ein WLAN Schalter hingegen ist ins drahtlose Heimnetzwerk integriert. Über ein ebenfalls mit diesem Heimnetzwerk verbundenen Gerät wie dem Smartphone oder auch einem PC kann der Schalter angesteuert werden. Genau genommen brauchst Du noch nicht einmal das: Durch eine Verbindung mit Sprachassistenten wie Amazon Echo oder Google Home kannst Du die angeschlossenen Geräte sogar mit Deiner Stimme steuern.
Darüber hinaus sind auch Automatisierung möglich, sodass bestimmte Geräte zu gewissen Tageszeiten eingeschaltet werden. Zu den Anwendungsfällen kommen wir aber später.
Wie funktioniert er?
Die Schalterfunktion ist denkbar einfach ausgeführt, hier wird gegebenenfalls einfach das Stromnetz unterbrochen oder die Verbindung wieder hergestellt. Durch die Integration eines WLAN Moduls und eines Relais-Schalters kann die Schaltung auch digital vorgenommen werden, ohne dass Du einen physischen Schalter betätigen musst.
Nach dem Einbau bzw. dem Anschluss muss der Schalter in das WLAN integriert werden, indem der Netzwerkschlüssel eingegeben wird. Danach kannst Du den WLAN Schalter durch die kompatible Hersteller-App steuern. Ganz grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Varianten von WLAN-Schaltern:
Die Unterputz-Variante wird unsichtbar in das Stromnetz integriert, erfordert aber einen entsprechenden Aufwand - der Putz muss aufgestemmt werden.
Einfache WLAN Schalter funktionieren als Zwischenstecker, wie beispielsweise eine Zeitschaltuhr. Der Vorteil liegt hierbei darin, dass bauliche Veränderungen nicht notwendig sind. Außerdem kann ein solcher Zwischenstecker auch ohne großen Aufwand an einem anderen Ort installiert werden.
Was benötigt man dafür?
Zunächst einmal wird natürlich der Schalter selbst benötigt. Zudem sollte ein Smartphone vorhanden sein, auf dem Du die App zur Steuerung installieren kannst. Hierbei handelt es sich um die absoluten Mindestvoraussetzungen, wenn Du Dich für ein Zwischenstecker-Modell entscheidest. Im Falle der Unterputz-Variante kommen natürlich die Werkzeuge hinzu, die Du für das Aufstemmen des Putzes und die Verkabelung benötigst.
Eine Abisolierzange sollte ebenso vorhanden sein wie eine Stemmeisen, Mörtel und das entsprechende Know-how. Die bessere Lösung liegt in den meisten Fällen darin, einen Fachmann mit der Installation zu beauftragen. Auch das Gewährleistungs- und Haftungsrisiko wird damit auf den Fachbetrieb übertragen.
Ist die Verwendung auch ohne Cloud möglich?
Das Thema "Cloud" dürfte Dir bereits untergekommen sein, wenn Du Dich mit dem Thema Smart Home beschäftigt hast. Dabei handelt es sich letztlich nur um eine Bildsprache, bei der der Zugriff auf Daten als "Datenwolke" symbolisiert wird. Tatsächlich ist damit lediglich eine Speicherung der eigenen Daten auf fremden Servern gemeint, die jederzeit Zugriff gewähren. Dadurch kannst Du den Wifi Schalter auch von unterwegs steuern, selbst wenn Du gar nicht mit dem heimischen Netzwerk verbunden bist.
Der Vorteil für den Komfort liegt auf der Hand; fraglich ist in diesem Zusammenhang aber die Datensicherheit. Letztendlich weißt Du nicht genau wo Deine Daten gespeichert werden. Vielleicht weißt Du noch nicht einmal, welche Daten überhaupt über Dich erhoben werden. Denn letztlich lässt sich aus Deinem Nutzungsverhalten ablesen, wann Du beispielsweise das Licht einschaltest oder die Waschmaschine im Betrieb nimmst.
Aus diesen Daten könnte man schlussfolgern, wann Du das Haus verlässt und wieder zurückkommst. Zudem kannst Du nicht immer davon ausgehen, dass Deine Daten auf deutschen Servern und nach der europäischen Datenschutzgesetzgebung gespeichert werden. Viele Hersteller stammen aus China und speichern auch genau dort diese sensiblen Informationen über dich.
Aus diesem Grund fühlen sich viele Menschen nicht wohl dabei, solche Daten einem Drittanbieter anzuvertrauen - was natürlich die Frage aufwirft, ob dies überhaupt notwendig ist. Die Antwort ist einfach und erfreulich: Nein. Es gibt durchaus Wifi Schalter auf dem Markt, die auch eine Integration in das Heimnetzwerk ermöglichen und dabei keinen Zugriff aus dem Internet gestatten.
Hierdurch kann auf die Cloud verzichtet werden. Wenn Du Dich mit dem Thema Heimautomatisierung oder gar Programmierung noch ein wenig besser auskennst, dann kannst Du die Anbindung sogar selbst übernehmen und damit ebenfalls auf die Hersteller-Cloud verzichten.
Was sind die Anwendungsfälle und wofür benötige ich einen Wifi-Schalter?
Wenn Du jetzt schon sicher bist, dass Du Dir einen WLAN Schalter anschaffen möchtest, aber noch nicht weißt wofür, dann verschafft Dir der folgende Absatz Inspiration. Zum einen lassen sich WLAN Schalter natürlich zur Lichtsteuerung nutzen. Diese Idee erscheint banal, kann aber insbesondere mit einer Zeitplan-Steuerung sinnvoll sein.
Wenn Du beispielsweise im Urlaub bist, kannst Du über den WLAN Schalter regelmäßig abends das Licht für einige Stunden einschalten. Dadurch wird der Eindruck eines belebten Zuhause erweckt, was Einbrecher abschreckt. Auch der Komfortaspekt sollte bei der Lichtsteuerung über den WLAN Schalter natürlich nicht außen vor gelassen werden. Ein elektrisches Rollo lässt sich über eine WLAN-Rolladensteuerung ebenso über diese Schaltertechnologie steuern wie eine Kaffeemaschine.
Letztlich kann jedes elektronische Gerät über einen solchen WLAN Taster ein- und ausgeschaltet werden, welches sich in Deinem Haushalt befindet. Voraussetzung dabei ist aber, dass dieses Gerät über einen physischen Schalter verfügt.
WLAN Schalter für Alexa, Google Smart Home und Co.
Wenn Du es noch ein wenig einfacher haben möchtest, dann steuerst Du den WLAN Stromschalter ganz einfach mit Deiner Stimme. Dafür ist es allerdings notwendig, die Verbindung mit einem Sprachassistenten herzustellen. Du solltest beim Kauf des Schalters darauf achten, dass eine Kompatibilität zu den von Dir genutzten Sprachassistenten besteht.
Dasselbe solltest Du übrigens berücksichtigen, wenn schon ein Smart Home System von einem kommerziellen Hersteller genutzt wird. In der Regel kannst Du dieses System nur mit Produkten dieses Herstellers erweitern; häufig wird aber auch eine offene Schnittstelle genutzt. Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, hier solltest Du im Zweifel mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen.
Wie funktioniert die Einrichtung?
Hier kommt es natürlich auf die verwendete Schalterart an. Grundsätzlich musst Du den Schalter mit dem Stromnetz verbinden und dann die kompatible App auf Deinem Smartphone installieren. In der Regel sendet der Schalter ein eigenes WLAN Netzwerk aus, mit dem Du Dich dann verbinden musst. Wenn Du den Anweisungen der Apps zur Einrichtung folgst, dann wählst Du einfach Dein Heimnetzwerk aus und gibst den Netzwerkschlüssel ein.
Durch die Eingabe des Netzwerkschlüssels erhält der Wireless Schalter die Freigabe, mit Deinem Netzwerk kommunizieren zu können. Alternativ hierzu kannst Du auch an Deinem Router und dem Wifi Schalter den WPS Knopf drücken und beide Geräte miteinander bekannt machen. Hierbei ist natürlich Voraussetzung, dass sowohl WLAN Schalter als auch Router diese Technologie auch unterstützen.
Was ist bei Verwendung im Außenbereich zu beachten?
Die meisten WLAN Stromschalter sind nicht spritzwassergeschützt und für den Gebrauch in Innenräumen gedacht. Für den Außenbereich eignen sich deshalb hauptsächlich Unterputzschalter sowie smarte Außensteckdosen, die sich ebenso in das smarte Eigenheim integrieren lassen.
Vor- und Nachteile von WLAN-Schaltern
Hier stellt sich also nun die Frage, welche Vorteile ergeben sich aus WLAN-Schaltern und mit welchen negativen Aspekten musste rechnen.
Vorteilhaft ist unserer Meinung nach ganz klar...
- die einfache und kostengünstige Nachrüstung von Zwischensteckern
- der Komfortgewinn
- das Potenzial, Energie zu sparen, indem das brennende Licht auch von unterwegs ausgeschaltet werden kann
- die zusätzliche Einbruch Sicherheit
Nachteilig ist leider...
- das Fehlen einer Dimmfunktion
- die aufwändige Installation der Unterputz-Variante
- möglicherweise Risiken beim Datenschutz
Risiken und Probleme: Was Du beim Nachrüsten eines WLAN Schalters berücksichtigen solltest
Bereits erwähnt wurde das Risiko, dass womöglich Daten von Dir abgegriffen und auf chinesischen Servern gespeichert werden. Um dieses Risiko zu umgehen hast Du verschiedene Optionen: Zum einen ist es natürlich möglich, komplett auf chinesische Hersteller zu verzichten. Zum anderen kannst Du Dich für einen WLAN Taster entscheiden, der überhaupt nur in das Heimnetzwerk integriert wird.
Außerdem besteht bei einigen Modellen die Möglichkeit, eine andere Firmware aufzuspielen, die nicht über mögliche Hintertüren verfügt. Bei vielen Produkten ist dies problemlos möglich. Wenn ein Unterputz-Schalter nachgerüstet wird, besteht natürlich das grundsätzliche Risiko eine Stromschlags oder sogar Brandes, wenn die Installation nicht fachmännisch ausgeführt wird.
Aus diesem Grund solltest Du hier nur selbst aktiv werden, wenn Du über eine entsprechende Expertise verfügst. Andernfalls sollte die Installation von einem Fachmann vorgenommen werden. An die Einrichtung kannst Du Dich aber in jedem Fall selbst herantrauen.
Sollte bei der Installation etwas schief gehen, und Du hast einen Fachbetrieb damit beauftragt, dann übernimmt dieser natürlich auch die Haftung für alle Folgekosten. Du kannst hier sogar von der gesetzlichen Gewährleistung von 24 Monaten profitieren. Wenn ein solches Unterputz-Gerät in diesem Zeitraum kaputtgeht, dann wird der Hersteller gegebenenfalls auch einen Nachweis dafür verlangen, dass das Gerät durch einen Fachbetrieb installiert wurde.
Im Umkehrschluss ist es möglich, dass zum Beispiel eine Gebäudeversicherung die Schadensregulierung ablehnt, wenn der Brand durch einen WLAN Schalter ausgelöst wurde, den Du selbst installiert hast. Wir wollen Dir allerdings keine Angst machen; das Risiko, dass ein Wohnungsbrand durch einen WLAN Schalter ausgelöst wird, ist äußerst gering.
Welche Alternativen gibt es zum WLAN Schalter?
Hinsichtlich der Alternativen zum WLAN Schalter ist vor allem interessant, wofür Du diesen nutzen möchtest. Sofern es beispielsweise um die Lichtsteuerung geht, gibt es gleich verschiedene Optionen. Wenn Du eine einfache Lampe nach einem definierten Zeitplan ein- und ausschalten möchtest, dann genügt natürlich auch eine konventionelle Zeitschaltuhr.
Eine Zeitschaltuhr hat allerdings den Nachteil, dass Du das Licht nicht außerhalb des einmal eingestellten Plans wieder aktivieren oder ausschalten kannst. In jedem Fall musst Du dafür die Zeitschaltuhr programmieren. Zudem ist eine Zeitschaltuhr auch kaum billiger als ein WLAN Schalter, sodass Du besser gleich auf das smarte Produkt setzen solltest.
Für die Lichtsteuerung gibt es natürlich auch smarte Glühlampen, die sich direkt in das WLAN integrieren lassen und gar nicht den Umweg über einen WLAN Schalter benötigen. Einen Nachteil gibt es aber auch hier: Immer weniger Lampen werden mit konventionellen Leuchtmitteln bestückt, die LED hat schon vor Jahren einen Siegeszug angetreten.
WLAN Glühlampen sind also nur dann interessant, wenn die zu steuernde Lampe über einen konventionellen Sockel E14 oder E27 verfügt. Außerdem hat der Wireless Schalter natürlich den grundsätzlichen Vorteil, dass er universell einsetzbar ist.
Wenn du z.B. deine Rollos per WLAN steuern möchtest, gibt es hierfür spezielle WLAN-Rolladensteuerungen. Diese lassen sich auch bequem mit Alexa und Google Home verbinden und somit kannst du deine Rollos bequem mit einem Sprachbefehl steuern.
Fazit: Hausautomatisierung mit dem WLAN Taster
Das vernetzte Eigenheim lässt sich auch denkbar einfach umsetzen: Mit dem WLAN Schalter kannst Du die allermeisten elektrischen Geräte ganz bequem mit dem Smartphone oder mit dem Sprachassistenten steuern. Sofern Du Dich für die externe Variante entscheidest, benötigst Du nicht mal einen Fachmann zur Installation.
Zur Einrichtung wird lediglich die App des Herstellers benötigt, die Dich durch den gesamten Prozess führt. Solltest Du die Elektroinstallation Deines Eigenheims ohnehin erneuern lassen, ist auch die Unterputz-Variante durchaus interessant. Ein solcher Schalter ist komplett unsichtbar und auch für Geräte geeignet, die nicht über die Steckdose angeschlossen werden - beispielsweise Deckenlampen.
Die komfortable Steuerung über das Netzwerk lässt sich dabei auch automatisieren, sodass das Licht nach definierten Zeitplänen ein- und ausgeschaltet wird. Damit sich die Sicherheit durch einen WLAN Stromschalter aber auch tatsächlich erhöht, solltest Du Wert auf Deinen Datenschutz legen.
Achte beim Kauf darauf, dass die Informationen über Dein Eigenheim nicht auf einem chinesischen Server abgelegt werden. Durch Produkte, die lediglich ins lokale Netzwerk integriert werden oder das Flashen der Firmware kannst Du die Sicherheit deutlich erhöhen.
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